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Traumazentrierte Fachberatung mit Schwerpunkt Traumapädagogik
Start: 11.09.2025
Ende: 18.04.2026
Kosten (€): 3962.7
Erlernen Sie Grundlagen der Psychotraumatologie und praxisorientierte Methoden der Traumapädagogik. Die Weiterbildung befähigt Sie, traumatisierte Menschen professionell zu begleiten und adäquat zu unterstützen.
Inhalte: BLOCK I
Einführung in die Psychotraumatologie
Grundsätzliches & Perspektiven:
• Unterschiedliche Perspektiven bezüglich des Phänomens Traumatisierung (Janet / Freud)
• Grundsätze der Traumapädagogik (gemäß BAG-Traumapädagogik)
• Unterscheidung Traumapädagogik / Traumaberatung / Traumatherapie

Grundlagen der Psychotraumatologie:
• Definitionen: Trauma, PTBS, k-PTBS
• Symptomvielfalt bei Trauma
• Epidemiologie
• Unterschiedliche Arten von Traumatisierungen (u.a. „Entwicklungstrauma“)

Trauma als vielfältiges Phänomen:
• Komorbiditäten (u.a. Trauma und depressive Störungen, Trauma und unterschiedliche Persönlichkeitsstörungen, Trauma und Sucht)
• Neurobiologie des Traumas (u.a. MacLean, Porges, van der Kolk)
• Defensivsystem / Toleranzfenster (u.a. Porges / Dana)
• Dissoziation und „strukturelle Dissoziation“ als traumatypisches Phänomen erfassen (u.a. Nijenhuis; van der Haart)
• Assoziation und Selbstermächtigung als traumapädagogisches Ziel
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung

Supervisionsabend

BLOCK II
Zentrale Aspekte der Traumasensibilität
„Pädagogik des guten Grundes“ – oder jedes Verhalten hat (s)einen Sinn:
• Grundlagen der systemisch-traumazentrierten Beratung
• Konsequenter Ressourcenfokus, fragende Haltung & Traumasensibilität
• „Die Lösung im Problem“ / Trauma als kreative und überlebenssichernde Leistung des Organismus
• Rad der Einflüsse / Ressourcenrad (Satir)
• Pädagogische Wege der traumsensiblen Kontaktgestaltung
• Zusammenhang von Emotionen und Bedürfnissen (u.a. GfK/Rosenberg)
• Wege der Deeskalation – oder mit welchem „Ohr“ kann man innere Anliegen „hören“ (Schulz von Thun)

Berufsrolle, Rahmenbedingungen & Selbstreflexion:
• Die eigene Berufsrolle als Handlungsrahmen ergründen
• Traumasensibilität im Kontext wirtschaftlicher und struktureller Vorgaben

Selbstreflexion:
• Biografisches als Teil der Berufsrolle
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung

Supervisionsabend


BLOCK III
Resilienz & Bindungsdynamik im Traumakontext
Resilienz & Resilienzfaktoren:
• Resilienzbegriff / Trauma & Resilienz
• Dimensionen des sicheren Ortes (u.a. Baierl)
• Bindungsdynamik im Traumakontext
• Bindung und Bindungsstörungen im Kontext von Traumatisierung (u.a. Bowlby)
• Bindungsdynamik bei Boderline-PS im Traumakontext
• Grundlagen zu Übertragung und Gegenübertragung
• Erkennen und Umgang mit traumabedingten Übertragungen
• Würdigung individueller Lösungsansätze Traumatisierter / komplex Traumatisierter (u.a. Linehan)
• Korrigierende Bindungserfahrung als traumapädagogsiche Grundlage

Gesetzliche Grundlagen im Kontext von Gewalt und Traumatisierung:
• Rechtliche Position von Opfern von Gewalt, Folter und Verfolgung
• Gewaltfreie Erziehung (BGB) / Kinderrechte / Kindeswohl und KWG
• Ansprüche prüfen, haben und erheben (Rente, Schmerzensgeld, Anerkennung Opferstatus)
• Regionales & Überregionales Netzwerk von Beratungsstellen und Ansprechpartnern
• Exemplarische Fallverläufe vor Gericht
• Opferschutz bei Gerichtsverfahren

Supervisionsabend


BLOCK IV
Wege der Stabilisierung in der Traumapädagogik
• Erweiterungen des „Verhaltens- und Seinsrepertoires“ traumsensibel erarbeiten und gestalten
• Verarbeitungsmodalitäten schaffen und unterstützen
• Sicherheit und Achtsamkeit im Traumakontext als zentrale Aspekte anerkennen und praktisch gewährleisten
• Resilienzfaktoren von Betroffenen erkennen und fördern
• Selbstmanagement für pädagogische Akteure im Zusammenhang mit traumapädagogischen Herausforderungen
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung
• Triggeranalyse & konstruktiver Umgang mit Triggern
• Selbstermächtigung, Selbstfürsorge im Alltag
• Veränderung dysfunktionaler Kognitionen
• Konstruktive Objekte der Vergangenheit
• Dem inneren Defensivsystem traumasensibel begegnen
• Toleranzfenster erkennen, nutzen und erweitern (u.a. Dana)
• Grenzen pädagogischen Handelns & Überweisung
• Trauma und Suizidalität / Wege des (präventiven) Umgangs

Techniken der Stabilisierung:
• Arbeit mit Skalierungen: „Gefühlsregler“
• Priorisieren im Traumakontext: „Tresorübung“,
• Selbstermächtigung & Einflussnahme: „Bildschirmtechnik“
• Weitere Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung

Supervisionsabend


BLOCK V
Unterstützung von Traumaverarbeitungsprozessen & traumapädagogische Handlungsfelder
Traumverabeitungsprozesse:
• Traumaverarbeitungsprozesse als Ausdruck von innerer Pluralität & Ego-States erfassen (u.a Fitzsche, Schwartz, Satir)
• Das „Innere Team“ als traumadidaktischer Bezugspunkt (Schulz von Thun)
• Täterintrojekte als traumatypisches Strukturelement (an-)erkennen
• Die Tricks der inneren Quälgeister“ (u.a. Krüger)
• Bindungsabwertende und bindungsverstrickte Kommunikationswege innerer Anteile (u.a. Schleifer)
• Implizites und ressourcenbasiertes Handling bei Täterintrojekten im pädagogischen Alltag (Grundsatz: keine explizite Introjektarbeit)
• Eskalation und Reinszenierung als traumabedingten Ausdruck (innerer Anteile) verstehen
• Paradoxe Kommunikation und Doublebinds im Traumakontext
• Umgang mit „chronischen Paradoxien“ im Kontakt

Traumasensible Wege der Sicherung:
• Die pädagogische Arena als sicherer (Lern-) Ort
• Grundsätze bei bestehendem Täterkontakt
• Dissoziationsstopp / Notfallkoffer / Fallbezug

Traumapädagogische Handlungsfelder:
• Ambulante und stationäre traumapädagogische Handlungsfelder: Familienhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Schule, „Unterkunft“, Pflegefamilie
• Einweisung und institutionelle Sicherung

Exkurs:
• Trauma und Forensik
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung

Supervisionsabend

BLOCK VI
Dimensionen der Traumapädagogik
Klientenzentrierte Dimensionen der pädagogischen Praxis:
• Möglichkeiten der Psychoedukation
• Alternatives Verhalten für „Innere Quälgeister“ initiieren
• Re-Inszenierungen konstruktiv begegnen
• Achtsamkeitsübungen

Institutionelle und interkulturelle Dimensionen der Traumasensibilität:
• Teamrollen / Teamdynamik und deren Reflexion im Kontext von traumabedingten Verhaltensweisen („Teamspaltungen“ und vermeintliche „Problemfälle“)
• Trauma als systemimmanenten Faktor verstehen („Die traumatisierende und traumatisierte Institution“)
• Traumasensibilität als integraler Bestandteil von Organisationen (Partizipation, Inklusion, transparente Gestaltung von Regelwerken, Gewaltfreiheit als Handlungsbasis, Eindeutigkeit)
• Traumapädagogik als globale Herausforderung (wirtschaftliche und politische Bedingungen im Traumakontext)
• Kultur- und Traumasensibilität im Kontext von Flucht und Ankommen-Können
• Flucht als Traumafaktor / Migrationserfahrung als Extrembelastung
• Bedürfnisse und Werte als kulturspezifischer Ausdruck
• Traumasensbilität jenseits von „Fremd“ und „Eigen“, Kultur und Ethnie
• Resilienzfokus auf Systeme mit Flucht – und / oder Migrationserfahrung

Supervisionsabend

BLOCK VII
Abschlusskolloquium
Ansprechpartner: Weiterbildungsassistenz Hamburg
info@gis-akademie.de
040 / 303 93 123
Kurstitel: Traumazentrierte Fachberatung mit Schwerpunkt Traumapädagogik
Abschluss: Sie erhalten bei erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat der GIS-Akademie mit dem Titel „Traumazentrierte Fachberatung mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik“.
Unterrichtsstunden: 164
Durchführungsart: Berufsbegleitend
Anwesenheit: Hybrid (gemischt)
Zielgruppe: Bildungshungrige
Voraussetzung: Abgeschlossene Ausbildung oder Studium im sozialen, pädagogischen oder psychologischen Bereich (z. B. Sozialarbeit, Pädagogik, Erziehung, Psychologie) oder Berufserfahrung im Umgang mit traumatisierten Menschen – z. B. als Jobcoach, Fallmanager, Lehrkraft, Berater, Erzieher, Seelsorger oder in Flucht- und Rettungskontexten.
Für die hier gezeigten Inhalte ist der Anbieter GIS-Akademie GmbH NRW verantwortlich.